Auf den Spuren der Riesen

Wenn ihr bis etwa 23:00 an eurem Lagerfeuer sitzt, seht ihr in südöstlicher Richtung zwei sehr helle ‚Sterne‘ aufgehen. In Wirklichkeit sind das aber gar keine Sterne, sondern die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems, Jupiter und Saturn. Beide bestehen Hautsächlich aus Gas und werden deshalb auch Gasriesen genannt. Sie sind im Moment deshalb so hell, weil sie der Erde dieses Jahr im Juli am nächsten sind. Man nennt das dann auch ‚Opposition‘. Das heißt soviel wie ‚gegenüber stehen‘, weil die Planeten dann von der Erde aus gesehen genau auf der anderen Seite stehen wie die Sonne. Sonne, Erde und der Planet ‚in Opposition‘ stehen dann von außen gesehen in einer Reihe. Beim Jupiter passiert das am 14. Juli mit einem Abstand von etwa 590 Millionen Kilometern, und beim Saturn am 20. Juli mit einem Abstand von 1200 Millionen (oder auch 1,2 Milliarden) Kilometern. Das ist natürlich immer noch extrem weit weg, aber näher kommen uns beide Planeten nicht.

Jupiter und Saturn gehen in südöstlicher Richtung auf.

Weil Jupiter näher dran und gleichzeitig auch noch größer ist als Saturn, ist er auch der Hellere von den beiden. Er hat außerdem sehr viele Monde, von denen vier so groß sind, dass man sie mit einem guten Fernglas oder einer Kamera mit einem starken Zoom-Objektiv schon sehen kann. Vielleicht könnt ihr eins von beiden ja bei euren Eltern leihen. Jupiter mit seinen Monden sieht dann in etwa so aus wie auf dem Bild unten. Die Monde heißen Io, Europa, Ganymed und Kallisto, sind aber meistens nicht alle gleichzeitig zu sehen. Sie werden auch die Galileischen Monde genannt, weil sie 1610 von Galileo Galilei als erstes beobachtet wurden. Vielleicht könnt ihr das ja auch.

Jupiter und die vier Galileischen Monde.

Saturn, der nicht ganz so hell ist wie Jupiter, ist vor allem aufgrund seiner Ringe ein beliebtes Objekt für Astronomen. Um die zu sehen braucht ihr aber schon ein wirklich großes Fernglas oder ein Teleskop.

Außerdem könnt ihr im Moment auch Kometen C/2020 F3 NEOWISE in nordwestlicher Richtung beobachten. Er ist nicht besonders hell und steht nicht sehr hoch, so dass ihr vielleicht noch etwas länger aufbleiben müsst um ihn richtig gut zu erkennen. Denn später ist des dann auch richtig dunkel und ihr könnt den Kometen mit seinem Schweif gut sehen. Wichtig ist, dass ihr freie Sich in Richtung Nordwesten habt.

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